Die Tricks-Logo

2022-12-20 14:43:41 By : Ms. caroline Huang

In Deutschland fallen etwa 2,8 Milliarden Kaffeebecher und 3,8 Milliarden Einweg-Essensboxen pro Jahr an. Eine Lösung für das Müllproblem: Mehrweg-Pfand-Geschirr, das immer mehr Gastronomen anbieten.

Einwegbesteck und -geschirr aus Plastik dürfen seit dem 3. Juli 2021 EU-weit nicht mehr produziert werden. Doch dieses Gesetz hat die Müllberge bisher kaum schrumpfen lassen. Stichproben der Deutschen Umwelthilfe (DUH) in Berlin haben ergeben, dass mehr als 90 Prozent der besuchten Imbisse weiterhin verbotene Einweg-Plastikprodukte anbieten.

Umwelt- und Verbraucherverbände kritisieren außerdem eine Verlagerung auf alternative Materialien wie Graspapier, Pappe oder Zuckerrohrfasern. Ökologisch sei damit nicht viel gewonnen, da diese Materialien eine schlechtere Ökobilanz haben, als viele Unternehmen den Kundinnen und Kunden suggerieren.

Insbesondere große Kaffee- und Fast-Food-Ketten wie Starbucks, McDonald's oder Burger King, die zu den Hauptverantwortlichen für die Einweg-Müllberge gehören, halten in weiten Teilen am bisherigen Wegwerfmodell fest, statt auf umweltfreundlicheres Mehrweggeschirr zu setzen.

Ab Januar 2023 gilt aber auch für sie ein neues Verpackungsgesetz in Deutschland: Wenn ein Gastronomiebetrieb Einwegverpackungen mit Kunststoffanteilen anbietet, muss er gleichzeitig auch eine Mehrweg-Option für seine Kunden bereithalten.

Während Mehrwegsysteme für Getränkebecher laut Untersuchungen der Deutschen Umwelthilfe insbesondere in Tankstellen bereits gut funktionieren, steht die Verwendung wiederverwendbarer Essensboxen noch am Anfang. Aber die Zahl der Gastronomen, die Essen to go in Mehrwegbehältnissen anbieten, wächst stetig. Dabei haben sich zwei unterschiedliche Systeme etabliert:

Pfandbecher und -teller: Die Kundinnen und Kunden erhalten gegen einen Pfandbetrag zu ihrem bestellten Essen oder Getränk eine Mehrwegschale oder Mehrwegbecher dazu. Abgegeben werden kann das Geschirr nicht nur in dem Restaurant, in dem es gekauft wurde, sondern deutschlandweit bei allen teilnehmenden Restaurants und Imbissen. Auch einige Bio-Supermärkte bieten solche Mehrwegbehälter an. Die Gastronomen reinigen die Mehrwegbehälter wie ihr normales Geschirr in der Spülmaschine und führen sie wieder dem Pfandkreislauf zu. Das Pfand für einen Teller oder eine Schüssel liegt meist bei etwa fünf Euro, das für einen Becher bei ein bis zwei Euro.Ausleihe per App: Die Kundinnen und Kunden müssen zunächst eine App installieren, die ihnen anzeigt, welche Gastronomen an dem Mehrwegsystem teilnehmen. Bei der Bestellung im Restaurant oder im Imbiss leihen die Nutzerinnen und Nutzer das Mehrweggeschirr dann per QR-Code aus und haben anschließend zwei Wochen Zeit, es bei den teilnehmenden Gastronomen wieder abzugeben. Schafft man es nicht, das Geschirr innerhalb dieser Frist zurückzubringen, kann man die Ausleihe für ein Euro pro Woche verlängern oder das Geschirr für zehn Euro kaufen.

Grundsätzlich gilt: Je mehr Restaurants, Imbisse oder Bäckereien sich an solchen Mehrweg-Pfandsystemen beteiligen, desto einfacher wird die Rückgabe. Das schafft für Kundinnen und Kunden einen zusätzlichen Anreiz, sich für einen Mehrwegbehälter statt für eine Einwegverpackung zu entscheiden. Eine erhöhte Nachfrage nach Pfandsystemen kann Restaurantbetreibende außerdem dazu bewegen, sich dem Mehrweg-System anzuschließen.

Egal ob Mehrweg oder Einweg: Auf fast alle Getränkeflaschen wird Pfand erhoben. Die Rückgabe ist aber oft nicht einfach. mehr

Plastik ist kaum aus unserem Alltag wegzudenken. Doch es belastet die Umwelt enorm. Wie lässt sich das Problem lösen? mehr

Nicht alles, was recycelt werden könnte, wird recycelt. Stattdessen wird Plastikmüll weltweit zum immer größeren Problem. Davon erzählt die Doku im Ersten. mehr

Privathaushalte, die mit Öl, Flüssiggas, Briketts oder Pellets heizen, sollen Hilfe vom Bund erhalten. Fragen und Antworten. mehr